AntragKahl summt

Kahl soll „blühen“ und „summen“!

In der Sache waren sich alle einig: Kahl soll blühen und summen. Damit soll die Artenvielfalt gefördert werden. Der Weg dorthin entpuppt sich allerdings als holprig, so dass man die Angelegenheit erst einmal ordnen muss.

wildblumen

Erstens: Der Gemeinderat hatte beschlossen, dass Kahl direkt an der Aktion „Deutschland summt“ teilnimmt. „Kahl summt“ kostet 5000 Euro für ein Logo in den Kahler Farben und ein wenig Unterstützung. Man wollte, wie es ein CSU-Gemeinderat ausdrückte, „ein Zeichen setzen“. (Erinnern Sie sich: „Zeichen setzen“ war das Motto der überaus erfolgreichen SPD-Kampagne bei der letzten Landtagswahl.)

Zweitens: Der Landkreis Aschaffenburg hat ebenfalls beschlossen, dass er summt und wird etwa das Doppelte an „Deutschland summt“ überweisen. Der Landkreis sucht jetzt Gemeinden, die dieses Projekt im Landkreis umsetzen und dafür sicherlich dem Landkreis etwas zahlen. Das ist vom Vorgang nicht dasselbe, als wenn die Gemeinden summen. Denn im zweiten Fall ist der Landkreis der Logoträger und im ersten ist es die Gemeinde. Und darum geht es jetzt.

Drittens: Denn der Kahler Agendabeirat wollte „Kahl summt“ mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) umsetzen. Der LBV aber sagt: wir machen nur mit, wenn Kahl das nicht selbst, sondern über den Landkreis Aschaffenburg macht. Den Handlungsspielraum der Gemeinde schränkt es kräftig ein, weil der Agendabeirat keine anderen Partner will. Der Agendabeirat will aber auch dass „Kahl summt“. Beides geht nicht. Der Agendabeirat ist in der Zwickmühle.

Viertens: Also war der Tenor recht bald: Dann warten wir mal den 1.März ab. Da treffen sich die interessierten Gemeinden mit dem Landkreis. Den Beschluss zu „Kahl summt“ wird man dann wieder auf die Tagesordnung bringen.

„Aktiv für Kahl“ erwartet, dass der Gemeinderat sich dieses Mal vor der Entscheidung informiert und nicht nachher.

„Aktiv für Kahl“ hat weitere Möglichkeiten zur Unterstützung von Biodiversität aufgetan. Aber das Interesse des Agendabeirats war leider sehr gering. Augen zu und durch, scheint das Motto zu sein.

Denn zumindest einer hat seine parteiische Haltung dokumentiert. Der AGENDA-Beauftragte Hans-Dieter Manger schrieb vor dem Treffen: „Sollte sich keine weitere Partner mehr finden, kann es wohl auf eine Mitgliedschaft im Landkreis hinauslaufen, obwohl der einstimmige Beschluss des Bau- und Umweltausschusses lautet „Kahl summt“. … Natürlich werde ich weiter für den von den GRÜNEN eingebrachten und einstimmig angenommenen Antrag „Kahl summt“ als Einzelmitglied kämpfen…“

Mal sehen, wie der parteiische Beauftragte eines überparteilichen Gremiums diese Position in den nächsten Sitzungen vertritt.

„Aktiv für Kahl“ empfiehlt jedenfalls allen Bürgern, an den Sitzungen teilzunehmen. Erstens erfährt man viel über die Gemeinde und zweitens ist es gar nicht langweilig. Im Gegenteil, überzeugen Sie sich das nächste Mal selbst. „Aktiv für Kahl“ wird den Termin hier bekannt geben.