Kahler Geschichten
Ein Kommentar von Prof. Dr. Thomas Jäger
Kennen Sie „So war’s damals. Geschichten aus Alt-Kahl“? Da erzählen alte Kahler die Geschichten, die sie erlebt oder in ihren Familien gehört haben. Zusammen mit den Bildern von damals entsteht eine ebenso dichte wie authentische Atmosphäre, ja man kann förmlich riechen und schmecken, wie es früher von statten ging.
Gesammelt hat die Geschichten Maria Köhler. Aber ohne den Heimat- und Geschichtsverein würden wir sie nicht kennen. Möglicherweise haben Sie schon dessen Ausstellungen am Dorfplatz besucht. Falls nicht, sollten Sie das unbedingt tun. Denn eine Gemeinde ist mehr als begrenztes Land, mehr als die gegenwärtigen Entwicklungen und mehr als das hier und heute. Sie ist geworden – zu dem geworden, was sie ist, weil sie auf vielen Generationen aufbaut.
Wer über Kahl im Dreißigjährigen Krieg etwas hört – und Karl Becker kann darüber fesselnd reden – wird sich dem Ort ganz anders nähern und sich ganz anders darin fühlen, als wenn man meint, es gäbe kein vorher und nachher. Dieses Bewusstsein scheint mir sehr wichtig zu sein: Wir haben heute unsere Verantwortung zu tragen, aber die baut auf den Leistungen der früheren Generationen auf und sie soll an die nach uns kommenden denken.
Das können Sie auch über das Hotel Zeller erfahren. Dessen hundertjährige Geschichte ist dort erschienen und dokumentiert reich bebildert den Aufbau über Generationen.
Wenn Ihnen Karl Becker berichtet, was der Heimat- und Geschichtsverein alles unternimmt, was er gesammelt und aufbereitet hat, was er für die künftigen Generationen erhält, so dass sie wissen, woher sie kommen und sich so überlegen können, wohin sie gehen wollen, werden sie staunen. Er gibt dieses Wissen seit Jahren in den Schulen weiter, eine Leistung die gar nicht hoch genug gewürdigt werden kann.
Ich jedenfalls hatte mich nach seiner Präsentation direkt entschlossen, dort Mitglied werden zu wollen. Das muss ich Karl Becker nur noch bei Gelegenheit sagen. Weil ich daran teilhaben möchte, die Erinnerungen an Kahl zu bewahren, um es zukunftsfähig zu machen. Nur wer seine Wurzeln kennt, weiß wohin er gehört. Und wer weiß, wie es in Kahl früher zuging, der kann auch besser beurteilen, welche Aufgaben sich heute stellen.
Wir von Aktiv für Kahl werden uns dafür einsetzen, den Heimat- und Geschichtsverein stärker zu fördern. Ich mache damit den Anfang, um zu zeigen: Aktiv für Kahl ist Gut für Kahl. Um Vergangenes zu bewahren und die Zukunft zu meistern.
Thomas Jäger, Aktiv für Kahl